<HTML>DIE WELT 17.3.04 berichtet:
Eklat im Dutroux-Prozess
Im Kreuzfeuer der Kritik: Untersuchungsrichter Langlois
Arlon - Im Prozess gegen den mutmaßlichen belgischen Kinderschänder Marc Dutroux kommt auf den Schwurgerichts-Präsidenten Stéphane Goux viel Vermittlungsarbeit zu. Untersuchungsrichter Jacques Langlois weigerte sich die Befragung durch zwei Anwälte des Dutroux-Opfers Laetitia fortzusetzen. Er sehe seine sieben Jahre lang geführten Ermittlungen durch die Fragen der Anwälte in Frage gestellt, sagte der 50-Jährige sichtlich brüskiert.
Langlois hatte sich in den vergangenen Tagen einem Kreuzfeuer der Kritik stellen müssen. Die Hinterbliebenen der Dutroux-Opfer werfen ihm vor, wichtigen Hinweisen auf ein Pädophilen-Netzwerk nicht nachgegangen zu sein. ..
Schlampige Ermittlungen?
Bereits am Vortag hatte der sonst nüchterne Untersuchungsrichter seine Erregung kaum verbergen können. "Man hat den Eindruck, nicht dem Hauptangeklagten wird der Prozess gemacht, sondern dem Untersuchungsrichter", sagte Langlois.
Die Angehörigen der Opfer werfen dem 50-Jährigen vor, Zeugenaussagen vernachlässigt und sich von Dutroux' widersprüchlichen Angaben blenden haben zu lassen. "Wir sind der Sache auf den Grund gegangen", setzte sich Langlois gegen die Vorwürfe zur Wehr. "Ich habe dem Dossier nicht meine Sichtweise aufgezwungen."
Mehrheit der Belgier glaubt an Netzwerk
...Zwei Drittel aller Belgier sind überzeugt, die Verbrechen des Hauptangeklagten Marc Dutroux seien durch einflussreiche Kreise aus Justiz und Politik gedeckt worden. WELT.de/AFP/dpa</HTML>