Führerlose U-Bahn mit High Tech vom Feinsten - Vollautomatischer Betrieb startet in Nürnberg 2008
Gießener Anzeiger, 24.2.2007 / Klaus Tscharnke (dpa)
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NÜRNBERG. Wenn es um das Vertrauen der Fahrgäste in die neue Nürnberger Automatik-U-Bahn geht, ist den Experten nichts zu aufwendig. Mit einem prall gefüllten Sicherheitspaket will die Nürnberger Verkehrs AG (VAG) Bedenken von Fahrgästen gegen die von 2008 an durch Nürnbergs Untergrund rollenden "Geisterzüge" ausräumen. Ob vernetzte Videokameras, intelligente Türen, ausgeklügelte Sensoren-Systeme, "Notsprechstellen" oder Notbremsschalter: High Tech vom Feinsten, teils erstmals in Nürnberg eingesetzt, soll die künftig 32 führerlosen U-Bahn-Züge in Notfällen in Sekundenschnelle stoppen und damit schwere Unfälle verhindern...
Vor allem die Bahnsteige entlang der neuen U-Bahnlinie gelten bei den Experten als sicherheitskritischer Bereich. Groß ist die Sorge, dass auf das Gleis stürzende Fahrgäste von der Automatik-U-Bahn nicht erkannt und überrollt werden...Bei der Bahnsteigsicherheit setzen VAG und Siemens daher auf Hochfrequenzstrahlen. In Kniehöhe montierte Transponder legen eine Art unsichtbaren Strahlenteppich über die Gleise. "Fallen Menschen oder größere Gegenstände auf den Schienenstrang, werden die Strahlen unterbrochen, ein Computersystem stoppt den herannahenden Zug und löst in der VAG-Leitzentrale Alarm aus", erläuterte VAG-Projektleiter Konrad Schmidt.
Bei der Entwicklung entsprechender Sensor-Systeme standen Experten der VAG und des Fahrzeugherstellers Siemens allerdings vor einem Dilemma: "Das System muss sicherstellen, dass nur wirkliche Notfälle einen Alarm auslösen", erläutert Projektleiter Schmidt. Das sei mit der Hochfrequenztechnik garantiert, versichert der Experte. Die eingesetzten Strahlen reagierten nur auf Objekte, die eine elektrische Leitfähigkeit besitzen. "Das ist bekanntlich bei Menschen der Fall."...
1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2007 12:17 von Dr. Munzert.