DEMO-WAFFEN
Höllenlärm, Hitzestrahlen, Pflastersteine
Spiegel-online 5.6.2007
Von Yassin Musharbash und Christian Stöcker
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www.spiegel.de]
Gummigeschosse gelten plötzlich als geeignetes Mittel gegen Demo-Gewalttäter - doch es gibt effektivere. SPIEGEL ONLINE zeigt die "nicht-tödlichen Waffen", die heute schon gegen Demonstranten eingesetzt werden, und blickt in das Arsenal der Autonomen.
Auszug:
Weltweit wird die Entwicklung von sogenannten nichttödlichen Waffen intensiv betrieben. Mit Stromstößen, Krach, Gestank oder Hitze sollen heranrückende Angreifer zurückgedrängt oder gleich in die Flucht geschlagen werden - möglichst ohne dass dabei jemand ums Leben kommt. Die Systeme sind allesamt umstritten, denn nahezu jede "nicht-tödliche" Waffe kann auch schlimme physische Folgen haben - und im Extremfall eben doch zum Tod führen...
Heiß werden soll Angreifern nach den Vorstellungen des US-Militärs: Dessen "Active Denial System" ist eine Mikrowellenkanone, die auf Fahrzeuge montiert und gezielt in eine Richtung abgefeuert werden kann. Die oberste Schicht der Haut wird bei den Getroffenen in kürzester Zeit auf etwa 50 Grad Celsius erhitzt, was eine schmerzhafte Empfindung auslöst, die mit der Berührung einer brennenden Glühbirne verglichen wird - an der ganzen Körperfront, die der Waffe zugewandt ist.
Der Schmerzreflex führe bei dieser Temperatur dazu, dass sich der Getroffene sofort abwende, versichern die Befürworter. Weil die Mikrowellenstrahlung weniger als einen halben Millimeter tief in die Haut eindringe, würde es jedoch etwa 250 Sekunden dauern, bis tatsächlich Verbrennungen aufträten. Kritiker bemängeln, dass gerade bei Massenaufläufen eine Flucht in dieser Zeit kaum möglich wäre...
---siehe auch den Spiegel-Artikel von 2004: Demonstranten in der Mikrowelle
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www.findefux.de]
3 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.06.2007 14:06 von Dr. Munzert.