Deutschlandfunk, 22.5.2007, Bericht über Tagung in Ettlingen, Auszug
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Nicht-letale Waffen sollen den Gegner nicht töten, sondern nur kampfunfähig machen. Vor rund fünf Jahren erlebte die Forschung auf diesem Gebiet einen regelrechten Boom, bedingt durch die wachsende Zahl asymmetrischer Konflikte. In Ettlingen erörtern derzeit Experten den Stand der Entwicklung. Darüber spricht der Wissenschaftsjournalist Ralf Krauter mit Gerd Pasch.
Gerd Pasch: Herr Krauter, gab es denn nennenswerte Fortschritte bei den nicht tötenden Waffen?
Ralf Krauter: Nicht-letale Waffen sollen Opponenten zeitlich begrenzt unschädlich machen, ohne sie eben ernsthaft zu verletzen. Geforscht wird in vielen Gebieten: das klassische Tränengas wird hier ebenso thematisiert beim Europäischen Symposium zu Nicht-letalen Waffen in Ettlingen wie gerichtete Energiestrahlen - Mikrowellen, oder auch Elektroschockgeräte. Fortschritte gab es eigentlich überall, technisch gesehen, aber ein zentrales Problem bleibt, nämlich das der Dosierung. Denn vieles, was in einer bestimmten Dosis nicht tödlich ist, wird in Überdosis eben doch tödlich, beispielsweise bei Elektroschocks.