<HTML>Die obigen Ausführungen und das Interview aus NewScientist-online finden sich auch in der Printausgabe des New Scientist vom 19.11.05, S. 50-52:
Talking point – The spirit doctor.
In diesem Interview zeigt Frau Professorin Nancy Andreasen mehrere Misstände der gegenwärtigen Psychiatrie auf: Diagnose aufgrund von Checklisten unter Vernachlässigung der individuellen Person und ihrer Lebensumstände, also auch der externen Einflüsse, denen sie ausgesetzt ist! Die Psychiatrie-Expertin wendet sich gegen die geistlose Verwendung des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) – „the bible of modern psychiatry“ - bei dessen Entstehung sie selbst mitgewirkt hat: “There is an increased tendency to make diagnosis through checklists, with less emphasis on the interesting uniqueness of each individual…” (S. 50). „You have to know much more than just those DSM criteria before a patient can be reliably diagnosed“ (S. 52).
Diese Psychiatrieprofessorin betont hingegen die wichtige Rolle externer Faktoren, dem Ausgesetztsein von äusseren Einflüssen “exposure to environmental influences“ (S. 51) sowie die Lebensgeschichte:
“…important role that personal life experience may play” (S. 51).
“the understanding of individual human beings within the context of a unique environment and personal life history” (S. 51).
New Scientist zieht den Schluß, dass die Psychiatrie gründlich überholt werden muss “radical overhaul” (S. 50): “Poor diagnosis, shaky science and drugs with costly side effects all point to the same conclusion: psychiatry is badly in need of a radical overhaul." / „Die Psychiatrie braucht dringend eine tiefgreifende Überholung“.
Aus den Ausführungen der renommierten Psychiatrieprofessorin und den Argumenten von New Scientist, u.a. „poor diagnosis“, ergibt sich auch: Viele psychiatrische Gutachten brauchen dringend eine gründliche Überprüfung!</HTML>