<HTML>Zum Thema der Bespitzelung und Zersetzung durch Nachbarn brachte Aspekte (zdf) am 16.01.2004 einen erhellenden Beitrag:
IM Lorenz - Wer bespitzelte Wolf Biermann?
Als der Liedermacher Wolf Biermann 1976 aus der DDR ausgebürgert wird, ahnt er nicht, dass sein "befreundeter" Nachbar Klaus-Peter Gerhardt ihn eineinhalb Jahre lang bespitzelt hat. Jetzt erst wird das ganze Ausmaß der Stasi-Observation deutlich und alle Fakten kommen ans Licht.
Aus 16.000 Säcken mit zerschredderten Stasi-Akten wurde vor wenigen Wochen die Akte des zentralen Spitzels gegen Wolf Biermann zusammengesetzt. IM Eule beziehungsweise IM Lorenz ist nachweisbar Klaus-Peter Gerhardt, eineinhalb Jahre lang Biermanns Berliner Nachbar in der Chausseestrasse 131.
Im Auftrag der Stasi
Bereits 1992 gab es Spuren und Hinweise auf die Identität des Spitzels, der das Fundament für die Ausbürgerung Biermanns 1976 legte. Aber erst jetzt lässt sich der volle, finstere Umfang der Observation rekonstruieren: geöffnete Post - Gerhardt hatte einen Briefkastenschlüssel - und auch abgehörte Telefonate, denn Biermann hat öfters bei seinem Nachbarn telefoniert. Mit einem nachgemachten Wohnungsschlüssel verschaffte sich der Spitzel auch Zugang zur Wohnung der Familie Biermann und sah sich dort regelmäßig im Auftrag der Stasi um.
Zersetzende Maßnahmen
Erst heute, nach der Rekonstruktion der zerrissenen Stasi-Akten, zeigt sich das ganze Ausmaß der Bespitzelung Biermanns, das der Bespitzelte selbst auch unterschätzt hat.
Obwohl er es nach wie vor abstreitet, hatte Gerhardt den von ihm bestätigten Auftrag "an zersetzenden Maßnahmen gegen Biermann mitzuwirken". Ihm wurden für seine Leistungen mehrere Orden überreicht und Gelder ausgezahlt.
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