DER SPIEGEL, Nr. 23, 2.6.2008, Codename Phylax, S. 30
"Es mag nicht überraschen, aber es ist doch auffällig, wie viele hochrangige Sicherheitsleute deutscher Konzerne...aus Geheimdiensten, Verfassungsschutz oder den Reihen von Bundes- und Landespolizei stammen. ...kennen sich die Profis untereinander und helfen sich auch mal auf dem 'kleinen Dienstweg'. ..Norbert Wolf von Siemens? Einst Polizeichef in Lübeck."
Freund hört mit - und der Feind auch. Süddeutsche Zeitung,10.6.2008, [
www.sueddeutsche.de]
"In den Sicherheitsabteilungen von Konzernen wie Daimler, Siemens oder auch Telekom arbeiten mittlerweile viele ehemalige Spitzenbeamte des Bundeskriminalamtes, des Verfassungsschutzes oder der Polizei."
Großkonzerne - Das verschwiegene Netzwerk, Frankfurter Rundschau-online, 12.6.2008 ,[
www.fr-online.de]
"Wenn es um Auskünfte zur Abteilung Konzernsicherheit geht, hüllen sich viele Großunternehmen in Schweigen. Streng geheim, heißt es bei Siemens. Kein Kommentar, bei Daimler. Zu sensibel, meint Volkswagen. Doch hinter vorgehaltener Hand sprechen in Sicherheitskreisen viele über die verschwiegenen Abteilungen der Konzerne. Über ihre republikweiten Kontakte untereinander. Über ihre enge Verbindungen zum Staat. Und über ihre personelle Verflechtung mit Bundeskriminalamt, Verfassungsschutz und Bundeswehr. .. es (wimmelt) in den Abteilungen von ehemaligen Polizisten, Militärs und Geheimdienstlern."
Detektive unter Beobachtung. Frankfurter Rundschau, 15.6.2008 [
www.fr-online.de]
"Von den Sicherheitsabteilungen der Konzerne fordert Schaar "gesetzeskonformes Verhalten"..."Auch die, die über Sicherheit wachen, dürfen nicht unkontrolliert handeln und müssen Gesetze beachten."
"Polizei-industrieller Komplex"
Wolfgang Wieland, Sprecher für Innere Sicherheit der Grünen-Bundestagsfraktion: Der Telekom-Skandal beleuchte auch den Filz zwischen Staat und Privatwirtschaft im Sicherheits-Sektor."Der polizeilich-industrielle Komplex ist über Jahre gewachsen", so Wieland. Viel Sicherheits-Personal mit Erfahrung in der Spionageabwehr sei in die Konzerne gewechselt... Die Sicherheitsabteilungen der Konzerne hätten "längst ein eigenes Regelungswerk abseits des Staates geschaffen", warnt Silke Stokar, innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion "Das ist eine Parallelgesellschaft, in der nationales Recht außer Kraft gesetzt wird." Das "abgeschottete Machtkartell" der Sicherheitsabteilungen sei demokratiegefährdend, so Stokar. "Parlamentarische Kontrolle reicht in diesen Bereich nicht hinein." Die enge Verzahnung von staatlichem und wirtschaftlichen Sicherheitsinteressen hält Stokar auch für problematisch, "weil der Staat einer der größten Auftraggeber in diesem Bereich ist".
10 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.06.2008 11:43 von Dr. Munzert.